Epilierer: Praxistests 2024, eigene Erfahrungen, Bilder, Tipps

Seidig glatte Haut für mehrere Wochen, so das Versprechen der Hersteller. Epilierer entfernen die Haare nämlich mitsamt der Wurzel und nicht bloß oberflächlich. Aber welcher Epilierer entfernt die Härchen wirklich zuverlässig, langanhaltend und schmerzfrei?

4 Mädels und 1 Mann machen den Praxistest. Mit dabei ist eine Epilier-Anfängerin (Lena), ein "Äffchen" (Michaela), Nina und Astrid, die bereits über mehrere Jahre Epilier-Erfahrung verfügen und Fritz, unser männliches Versuchskaninchen (Fritz) für den Schmerztest.

Wir berichten von unseren Erfahrungen mit den einzelnen Geräten, zeigen viele Fotos und verraten was für eine sanfte Epilation nötig ist. Außerdem erklären wir, welches Zubehör zudem praktisch und nützlich ist.

Inhaltsverzeichnis: Epilierer 

1. Epilierer Test-Fazit und Testsieger 

2. Was ist ein Epilierer?

3. Epilierer Vorteile: Warum epilieren?

4. Warum tut epilieren weh? 

5. Wie viele Epilierer Pinzetten sind optimal? 

6. Nass-Trocken-Epilierer: Kann ich einen Epilierer unter der Dusche verwenden? 

7. Epilierer Set: Welchen Epilierer Aufsatz benötige ich zusätzlich? 

8. Bester Epilierer für Anfänger 

9. Tipps: Richtig epilieren (fast) ohne Schmerzen 

Epilierer sind elektrische Geräte, die Härchen mitsamt der Wurzel entfernen und so für ein langanhaltend glattes Ergebnis sorgen. Der Epilierer hat dazu eine (oder zwei) rotierende Walze(n), in die kleine Pinzetten eingearbeitet sind. Das Prinzip ist ähnlich, wie bei einer normalen Hand-Pinzette: Die Walze rotiert, die Pinzetten greifen die Haare und ziehen es mit der Haarwurzel heraus. 

langanhaltend:

Ein Epilierer entfernt das gesamte Haar inklusive der Haarwurzel. Wie langanhaltend das glatte Ergebnis ist, hängt vom individuellen Haarwachstum ab. Die einen haben 2 Wochen, andere bis zu 4 Wochen Ruhe vor der nächsten Epilation.

keine Stoppel:

Wer regelmäßig Haare rasiert weiß, dass bereits nach 1-2 Tagen deutliche Stoppel spür- und sichtbar werden. Anders beim Epilieren: Die Haare werden mit der Wurzel ausgezupft und wachsen mit dünnen, feinen Spitzen wieder nach. Es gibt keine Stoppel.

bereits bei kurzen Haaren:

Epilierer können bereits sehr kurze Härchen, die ca. 2 bis 5mm kurz sind greifen und entfernen. Manche Hersteller „prahlen“ damit bereits 0,5mm kurze Härchen zu entfernen.

geringe Kosten:

Ein Epilierer ist eine Einmalanschaffung und – eine regelmäßige Reinigung vorausgesetzt – ohne Folgekosten verwendbar. 

Epilieren ist leider keine Wellness-Anwendung. Immerhin werden die Haare gepackt und mit der Wurzel aus der Haut ausgerissen. Der Epilier-Schmerz ist daher überwiegend mechanischer Natur und besteht vom Anfang bis zum Ende der Epilation. Im Allgemeinen ist die individuelle Schmerzwahrnehmung dabei sehr unterschiedlich. Was für den einen kaum aushaltbar ist, ist für den nächsten zwar unangenehm, aber nicht weiter schlimm.

Trotzdem nimmt der Schmerz, sofern das Epilieren regelmäßig durchgeführt wird, mehr und mehr ab. Woran liegt das?

Weniger Haare durch Epilieren:

Je nachdem in welcher Wachstumsphase sich das durch Epilation entfernte Haar befindet wächst es früher, später oder gar nicht mehr nach. War das Haar bereits kurz vor dem Ausfallen, wird bald ein neues folgen. War das Haar gerade in der Wachstumsphase, besteht die Chance, dass es gar nicht mehr nachwächst. Daher werden die Haare nach und nach weniger. (1)

Nachwachsende Haare sind feiner:

Anders als beim Rasieren, wo die Haare an der Hautoberfläche gekappt werden und dann mit der dicken Spitze nachwachsen, wachsen nach dem Epilieren die Haare meist dünner und feiner nach und verursachen dadurch weniger Schmerzen. 

Gewöhnungseffekt:

Je öfter man epiliert, umso eher gewöhnt man sich an den Zupfschmerz. Epilieren wird zur Routine und verursacht weniger Schmerzen.

Die Test-Epiliergeräte haben zwischen 20 und 60 Pinzetten. Dabei fällt auf, dass die günstigen Epilierer-Modelle weniger Pinzetten besitzen als die teureren. Einleuchtend ist, dass je mehr Pinzetten rotieren, umso eher besteht die Möglichkeit, dass eine Pinzette ein Haar auch tatsächlich erwischt und entfernt. Das Zupfempfinden ist aber natürlich auch stärker, wenn mehrere Härchen gleichzeitig entfernt werden.

Während günstige Epilierer zwischen 20 und 30 Pinzetten und einen fixen Epilierkopf besitzen, haben sich die Hersteller bei den höherpreisigen Epilierern unterschiedliche Systeme einfallen lassen, damit der Epilierer zwar schnell und effektiv arbeitet, aber auch möglichst schmerzfrei alle Härchen ausreißt.

• So hat der Braun Silk-épil Flex einen flexiblen Epilierkopf, der sich rechts und links bewegt und einen Massageaufsatz, der sich vor und zurück bewegt. Insgesamt hat der Epilierkopf 40 Pinzetten und ist auf 4 Ebenen flexibel.

• Auch Panasonic arbeitet mit einem Schwingkopf, allerdings bewegt sich dieser vor und zurück. Außerdem haben Panasonic Epiliergeräte ein 2-fach Epiliersystem, das bedeutet 2 Epilierrollen mit insgesamt 60 Pinzetten.

• Philips Epilierer der Serie 8000 haben einen konkav geformten Epilierkopf mit 32 Keramikpinzetten, der sich gut zum raschen Epilieren von Beinen oder Armen eignet.

Im Praxis-Test waren alle drei Top-Epilierer effektiv und dennoch relativ schmerzfrei.

Aber nicht nur die Pinzetten Anzahl und die Flexibilität des Epilierkopfes sind für das Epilierergebnis und den Anwendungsbereich entscheidend, sondern auch die Breite der Epilierfläche. Während mit einer schmalen Epilierfläche auch empfindliche Bereiche, wie die Achselhöhlen oder die Bikinizone, epiliert werden können, eignet sich breitere Epilierer für große Flächen, wie an den Beinen oder Armen. Breite Epilierer haben aber meist einen „Verkleinerungsaufsatz“ für sensible Bereiche im Set enthalten.

Günstige Epilierer funktionieren oftmals mit Kabel. Das hat einerseits den Vorteil, dass der Epilierer jederzeit einsatzbereit ist, weil man nicht mit einem leeren oder kaputten Akku kämpfen muss. Andererseits ist man bei der Anwendung eingeschränkt: Das Epilieren muss in der Nähe einer Steckdose und darf aus Sicherheitsgründen nicht unter der Dusche erfolgen.

Epilierer mit Akku sind hier weitaus flexibler. Ein Akku-Epilierer kann jederzeit und überall zum Einsatz gelangen, auch im Ausland, weil man unabhängig vom Stromnetz ist (sofern der Akku natürlich geladen ist). Ein Epilieren in der Badewanne – was von vielen Anwenderinnen als angenehm empfunden wird – ist genauso möglich, wie das Epilieren mit Schaum. Ist der Akku jedoch leer, muss man das Epilieren auf später verschieben, weil die – zumindest von uns getesteten – Epilierer mit Akku nicht mit Kabel funktionieren. Allerdings reicht meist bereits ein Quick-Charge-Vorgang mit 10 Minuten um das Epilieren zu Ende zu bringen.

Epilierer gibt es nicht nur in den unterschiedlichsten Preisklassen, sondern auch mit dem unterschiedlichsten Zubehör.

Die meisten Epiliergeräte im Test haben diverse Aufsätze für den Epilierkopf, um das Epilieren so angenehm wie möglich zu gestalten.

• Ein Aufsatz für den optimalen Hautkontakt sorgt dafür, dass der Epilierer im richtigen Winkel zur Haut gehalten wird.

• Ein Aufsatz für sensible Stellen gibt nur einen kleinen Teil der Epilierfläche frei, um besonders empfindliche Stellen zB im Gesicht oder in der Bikinizone zu epilieren.

• Ein Massage-Epilieraufsatz soll die Haut anregen und die Epilation angenehmer gestalten.  

Vor dem Kauf solltest du dir Gedanken machen, ob du den Epilierer auch für andere Anwendungen nutzen möchtest:

Rasieraufsatz mit Kamm: Hast du sehr lange Haare kannst du diese vor dem Epilieren kürzen. Am angenehmsten ist die Epilation nämlich mit ca. 0,2 bis 0,5cm langen Haaren. Sind sie länger ziept es mehr, sind sie kürzer können die Pinzetten die Härchen nicht greifen. Außerdem kannst du empfindliche Stellen zB den Intimbereich trimmen.

Peelingbürste: Eine Peelingbürste ist perfekt zur Vorbereitung auf die Epilation, weil abgestorbene Hautschüppchen entfernt werden. Auch zwischen den

Epilierdurchgängen verhindert ein regelmäßiges Peeling das Einwachsen der Haare.

Fußfeile: Wer unter Hornhaut an den Füßen leidet und nicht schon ein separates Gerät besitzt, ist mit einer elektrischen Fußfeile gut beraten.

Massageaufsatz: Ein Massageaufsatz verursacht spürbare Schwingungen und sorgt für eine bessere Durchblutung der Haut und eine Verbesserung des Hautbilds.

Dass Epilieren gerade zu anfangs schmerzhaft ist, können sich die meisten Anwenderinnen bestimmt noch erinnern. Aber Epilieren hat einige ganz entscheidende Vorteile gegenüber anderen Haarentfernungsmethoden:

• Du kannst es einfach zuhause erledigen,
• du bekommst seidenglatte Haut und
• hast bis zu 4 Wochen Ruhe vor der nächsten Anwendung. 

Meist werden günstige Geräte als Einsteiger-Geräte empfohlen. Das Prinzip dahinter scheint klar: Je weniger Pinzetten ein Epilierer hat, umso weniger Haare werden in einem Durchgang entfernt. Die Schmerzen sind dadurch geringer und die Haut kann sich leichter an das Epilieren gewöhnen. Allerdings haben günstige Modelle oft ein simples Epiliersystem und die Pinzetten sind nicht ganz so sanft beim Haare ausreißen. Teurere Modelle haben oft ein ausgefeiltes Anti-Schmerz-System und sind trotz vieler Pinzetten sehr sanft zur Haut.

Lena ist unsere jüngste Teilnehmerin am Epilierer Test und hat gerade erst mit dem Epilieren begonnen. Sie empfiehlt gerade am Anfang auf einen guten Epilierer zu setzen. Lena hat alle Test-Epilierer ausgiebig probiert und ist vom Braun Silk-épil 9 Flex begeistert. Ihr Fazit „Wow, mit Stufe 1 tut es gar nicht weh“ sagt einiges aus. Jetzt denkst du wahrscheinlich „Ja klar, ist ja auch der Teuerste im Test“. Dafür hat der Epilierer aber auch einiges zu bieten:

• Der flexibler Epilierkopf hat 40 sanfte Pinzetten,
• ein sehr gutes Licht, das auch feinste Härchen sichtbar macht,
• eine Leuchte, die signalisiert, wenn du zu fest andrückst,
• einen sehr guten Massage-Aufsatz, der effektiv vom Ziep-Gefühl ablenkt und
• einen Aufsatz für sensible Bereiche, der die Epilierfläche verkleinert und so das Epilieren angenehmer macht.

Bist du noch Epilier Anfänger, schau dir im nächsten Punkt auch gleich unsere Empfehlungen für sanftes Epilieren an.

Richtige Haarlänge: Die richtige Haarlänge spielt eine ganz entscheidende Rolle, wie effektiv und schmerzfrei die Epilation ist. Die Pinzetten erfassen am besten 2 bis 5mm lange Haare. Kurze Haare entwischen oft den Pinzetten und bei längeren Haaren nimmt das Ziep-Gefühl deutlich zu. Viele Epilierer haben dazu einen Rasieraufsatz im Set enthalten. Werden die Haare rasiert, haben sie nach ca. 5 Tagen die richtige Länge zur Epilation bzw werden mit Kamm direkt auf die passende Länge geschnitten.

Haare aufrichten: Von Vorteil ist es die Haare vor der Epilation aufzurichten, weil die Pinzetten so leichter die Haare greifen können. Dazu haben viele Epilierer eine Peelingbürste im Set enthalten. Alternativ kannst du die Haare mit einer weichen Naturhaarbürste oder mit der flachen Handfläche aufrichten, indem du gegen die Wuchsrichtung der Haare fährst. Ein Peeling einige Tage nach der Epilation entfernt Hautschuppen und verhindert außerdem das Einwachsen von Haaren.

Haut massieren: Viele empfinden die Epilation als angenehmer, wenn die Haut vor und nach dem Rasieren mit der flachen Hand massiert wird. Einige Epilierer haben dazu einen Massage-Aufsatz (zB Braun 9/990) im Set. Mit leichtem Druck werden die Schmerzsensoren abgelenkt und die Durchblutung gefördert.

Nassanwendung: Eine Nassanwendung unter der Dusche empfinden viele als angenehmer als eine Trockenepilation. Warmes Wasser wirkt nämlich entspannend und beruhigt die Haut. Hast du einen Epilierer mit Kabel, darfst du ihn natürlich nicht in Verbindung mit Wasser verwenden. Du kannst aber vor der Epilation ein Bad oder eine Dusche mit warmen – aber nicht heißen - Wasser nehmen.

Saubere und fettfreie Haut: Eine Dusche vor dem Epilieren sorgt aber auch für eine saubere und fettfreie Haut, die frei von Cremen oder Deos ist. Die Haut sollte zudem gut abgetrocknet werden. So können die Pinzetten einfacher die Haare greifen und Hautreizungen und Pickeln wird entgegengewirkt.

Wärme oder Kälte: Die einen empfinden Wärme, andere wiederum Kälte zur Vorbereitung der Epilation als angenehmer. Dazu kann ein gekühltes Handtuch auf die zu epilierenden Stellen aufgelegt werden. Kühlung nach der Epiliation verhindert Rötungen und Reizungen der Haut.

Spezielle Aufsätze verwenden: Wer empfindliche Körperstellen, wie die Achseln, die Bikinizone oder das Gesicht epilieren möchte, sollte beim Kauf darauf achten, dass entsprechende Aufsätze im Epilierer Set enthalten sind. Viele Epiliergeräte haben Aufsätze, die die Epilierfläche verkleinern, so dass weniger Haare in einem Zug entfernt werden. Im Gesicht ist außerdem ein präzises Arbeiten wichtig. Um das Zupfempfinden – insbesondere bei Anfängern – zu verringern enthalten die meisten Epilierer-Sets auch einen Massage-Aufsatz. Dieser stimuliert die Haut, lenkt vom Zupfschmerkz und macht so den Epilierprozess angenehmer.

Wann epilieren? Am besten epiliert man anfangs am Abend, so hat die Haut Zeit sich über Nacht zu beruhigen. 

Geschwindigkeitsstufe: Während unsere Testerinnen mit Epiliererfahrung gerne mit der höchsten Geschwindigkeitsstufe epilieren, verwendet Lena (Epilier-Anfängerin) stets Stufe 1. Die gewählte Stufe hängt stark mit dem eigenen Empfinden zusammen und kann nur selbst getestet werden.

Haut spannen: Insbesondere an empfindlichen Stellen empfiehlt es sich die Haut mit der freien Hand zu spannen.

Das Epilieren an sich: Das Epiliergerät wird im rechten Winkel (90° Winkel) auf die Haut aufgesetzt. Dann wird der Epilierer langsam, gleichmäßig und ohne Druck mit der Schalterseite entgegen der Wuchsrichtung der Haare, geführt. An den Beinen wird der Epilierer von unten nach oben geführt, die Kniekehlen werden gestreckt. In den Achselhöhlen wachsen die Haare in verschiedene Richtungen, daher sollte auch der Epilierer in verschiedenen Richtungen geführt werden (von außen nach innen, von oben nach unten usw).

Nach der Epilation: Eine Feuchtigkeitscreme hilft dabei die Haut zu entspannen. Aus Hygienegründen sollte der Epilierkopf nach jeder Anwendung gereinigt werden. Außerdem hilft ein regelmäßiges Körperpeeling dabei, abgestorbene Hautschuppen zu entfernen und das Einwachsen der nachwachsenden Haare zu verhindern.