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von: Michaela (beschäftigt sich seit Jahren professionell mit dem Thema "Haare") Herstellerunabhängig + alle Geräte selbst gekauft! Die "Versuchskaninchen" waren: |
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Rein pflanzliche Haarfarben liegen im Trend. Sie beanspruchen Haut und Haare nicht so wie chemische Farben, die Übergänge zum nachwachsenden Haar sind sanfter und das Färben bzw Tönen gelingt auch daheim mit etwas Übung und Wissen.
Wir haben mehrere Sante Pflanzenhaarfarben ausprobiert, berichten von unseren Erfahrungen und zeigen Vorher-Nachher-Bilder.
Die Marke „Sante“ gehört zur Logocos Naturkosmetik GmbH & CO KG, einem mittelständischen deutschen Unternehmen, das in Salzhemmendorf südlich von Hannover CO2-neutral produziert. (1)
Die Haarfarben von Sante sind rein pflanzlich, also vegan und frei von Peroxiden, Ammoniak, synthetischen Farbstoffen, Konservierungsstoffen und Parfum.(2) Sie enthalten – je nach Farbton – Pflanzenstoffe wie Henna, Cassia, Walnussschalen, Indigo, Kaffee, Rote Beete und Rhabarberwurzel.
So enthält beispielsweise die Farbmischung „maronenbraun“ laut Verpackung die Inhaltsstoffe Cassia Blattpulver, Bio Henna Blattpulver, Walnussschalenpulver, Indigo Blattpulver, Betaine, Alginat. Angerührt wird das Pflanzenpulver mit Wasser.
Wir haben die Farben „terra“, „maronenbraun“ und „naturrot“ an grauen, braunen und blonden Haaren ausprobiert.
Anders als beim chemischen Färben, das die Haarstruktur stark beansprucht, dringen die pflanzlichen Farbpartikel nicht tief ins Haar ein, sondern haften hauptsächlich an der äußeren Schuppenschicht der Haare.
Die Haare werden geschont, dafür ist das Ergebnis weniger intensiv und sehr individuell, denn die eigene Haarfarbe schimmert durch die Pflanzenhaarfarbe hindurch.
Vielleicht hast du die Erfahrung gemacht oder von anderen gehört, dass Pflanzenfarben schon nach wenigen Haarwäschen wieder aus den Haaren verschwunden sind. So war es auch zum Teil in unseren Tests mit natürlichen Färbemitteln wie rote Beete, Holundersaft ...
Die von uns ausprobierten Sante Farben halten aber in unseren Tests länger. Bei der ersten Haarwäsche geht zwar Intensität verloren, danach wäscht sich die Pflanzenfarbe aber nur noch langsam und allmählich aus. Natürlich hängt die Haltbarkeit aber zum Teil auch von der Haarstruktur ab.
Weil es zu einem langsamen, allmählichen Farbverlust über die nächsten Wochen hinweg kommt und die Farbe von Anfang an die eigene Haarfarbe nicht völlig abdeckt, waren „harte Übergänge“ zwischen nachwachsendem Haar und getöntem Haar in unseren Tests nicht erkennbar – ein weiterer Vorteil gegenüber dem chemischen Färben.
Pflanzenfarben überdecken die natürliche Haarfarbe nur zum Teil. Weil das Ergebnis bei grauen Haaren, also beispielsweise an den Schläfen, anders aussieht als dort wo die Haare noch ihre natürliche Farbe haben, ist es empfehlenswert, jeweils mit einer Probesträhne zu testen.
So hat die Farbe „Sante maronenbraun“ das natürliche Braun meiner Haare schön intensiviert, meine hellgrauen Schläfen schimmerten aber nach dem Tönen im Sonnenlicht in leichtem „Blond-Orange“, was mir nicht gefallen hat.
Wenn das Ergebnis bei den Probesträhnen nicht deinen Erwartungen entspricht, kannst du problemlos mehrere Sante Farben mischen, also beispielsweise einen Farbton mit „Sante schwarz“ etwas abdunkeln.
Du kannst die getönten Haare auch jederzeit nochmals mit einer anderen Pflanzenfarbe nachfärben, um das Ergebnis bis zu einem gewissen Grad zu verändern. So habe ich meine Schläfen mit einer Mischung aus Kaffee und schwarzem Tee nachgefärbt.
Die von uns gekauften Verpackungen enthalten 100g Pflanzenfarbpulver, eine Haube, ein paar Handschuhe und eine ausführliche Anleitung. Für 15cm lange Haare haben wir ungefähr eine halbe Packung, also 50g verbraucht. Bei langen Haaren brauchst du also wahrscheinlich zwei Packungen.
Das feine Pulver wird mit kochendem bzw heißem Wasser zu einer gleichmäßigen Creme verrührt. In unseren Tests ließ sich die Creme überraschend gut mit einem Pinsel auf die Haare auftragen, ohne ständig zu tropfen. Das hat bei kurzen Haaren 20 bis 30 Minuten gedauert.
Das feine Pulver wird mit kochendem bzw heißem Wasser zu einer gleichmäßigen Creme verrührt. In unseren Tests ließ sich die Creme überraschend gut mit einem Pinsel auf die Haare auftragen, ohne ständig zu tropfen. Das hat bei kurzen Haaren 20 bis 30 Minuten gedauert.
Heißer Rotwein oder heißer, schwarzer Tee anstelle von Wasser intensiviert die Tönung. Natürlich spielen neben der verwendeten Flüssigkeit auch der Zustand der Haare und die Einwirkzeit eine wichtige Rolle für das Ergebnis: Beanspruchte Haare, also mit offener Schuppenschicht, nehmen mehr Farbpartikel auf.
Rückstände von Shampoos und Haarpflegemitteln, beispielsweise Silikone, verhindern zum Teil, dass sich die Pflanzenfarben außen am Haar festsetzen können. Solche Rückstände sollten deshalb vor dem Tönen der Haare gut ausgewaschen werden.
Sante empfiehlt – je nach gewünschter Intensität des Ergebnisses - eine Einwirkzeit von 15 Minuten bis zu 2 Stunden. In dieser Zeit hat warm-feuchte Luft einen positiven Einfluss auf das Ergebnis. Deshalb haben wir die beiliegende Haube verwendet und außen herum ein Handtuch gewickelt.
Von der Haut ging die Farbe in unseren Tests problemlos weg. Sowohl Haare wie auch Haut haben die rein pflanzlichen Farben gut vertragen.
Vielleicht kennst du es aber von diversen Pflegeprodukten wie Hautcremen und Ähnlichem: Auch rein pflanzliche Produkte können im Einzelfall Hautreizungen oder Allergien auslösen. Schon deshalb macht es Sinn, neue Produkte zunächst nur an einer kleinen Stelle bzw einer Probesträhne auszuprobieren.
Meine grauen Haare hat die Sante Pflanzenhaarfarbe überraschend gut überdeckt. Auch bei blonden Haaren ließen sich schöne Farbveränderungen erzielen, nur bei dunkelbraunen Haaren war zum Teil kaum ein Effekt zu sehen, was wir an Echthaar-Extensions getestet haben.
Die Sante Haarfarbe hat in unseren Tests auch länger als erwartet gehalten.
Die Haare riechen vor allem nach den Haarwäschen einige Zeit nach dem Pflanzenpulver. Viele assoziieren den Geruch mit jenem von gekochtem Spinat.
Die in den Pflanzenfarbstoffen enthaltenen Gerbsäuren wirken adstringierend auf die Haare. Das sorgt für einen schönen Glanz.(3)
Weil sich das feine Pflanzenpulver zum Teil an der Außenschicht der Haare anlagert, erhalten die Haare durch die Tönung auch etwas mehr Volumen.
Stiftung Warentest hat im Jahr 2014 die Pflanzenhaarfarbe „nussbraun“ getestet und mit der Note gut (2.0) bewertet. Beim Färbeergebnis, dem Farberhalt, dem Haarzustand nach dem Färben und der Anwendung erhielt Sante „nussbraun“ die Note gut, in der Schadstoffprüfung und bei der Deklaration bzw den Werbeaussagen die Note „sehr gut“.(4)
Auch im Test von Ökotest 2011 hat die Sante Pflanzenhaarfarbe gut abgeschnitten. (5)
Sante Naturrot |
Sante Terra |
Sante Maronenbraun |
Sante Schwarz |
Sante Nussbraun |
Sante Bronce |
Sante Flammenrot |
Sante Mahagoni |
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Testbericht | Testbericht | Testbericht |
Quellenhinweise:
(1) https://www.logocos.de/#about
(2) https://www.sante.de/de/haare/pflanzen-haarfarben.html#farbpulver
(3) Jany ua, „Friseurfachkunde“, 6.Auflage, S. 227.
(4) https://www.test.de/Naturhaarfarben-Bruenett-dank-Henna-Indigo-oder-Walnuss-4672652-4673668/
(5) https://www.rtl.de/cms/pflanzenhaarfarbe-im-oeko-test-vorsicht-vor-mogelpackungen-2874867.html#:~:text=Das%20Produkt%20'Sante%20100%25%20Pflanzen,(5%2C45%20Euro).
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