Richtig epilieren: Die besten Tipps und Tricks

Ein altes Sprichwort sagt "Übung macht den Meister". Das trifft ganz besonders auf das Epilieren zu, denn gerade die Anfänge sind schwer: Es ziept ordentlich und die Haut reagiert mit Rötungen oder eingewachsenen Haaren. Das muss aber nicht sein, wenn du die richtigen Epilierer Tricks kennst. Also nichts wie ran an den Haarpelz!

Ich verwende bereits jahrzehntelang einen Epilierer zur Haarentfernung und ich möchte dir hier die besten Epilierer Tipps mit auf den Weg geben, damit auch du von wochenlang glatter Haut profitierst und die Anwendung möglichst schmerzfrei ist.

1. Vor der Epilation

2. Richtig Epilieren 

3. Nach der Epilation

4. Guter Epilierer 

1.1. Richtige Haarlänge

Ein Epilierer arbeitet mit einer rotierenden Walze, in die Pinzetten eingebaut sind. Damit die Pinzetten die Härchen gut greifen können, ist die passende Haarlänge wichtig. Am besten funktioniert ein elektrischer Epilierer bei einer Haarlänge von 2 bis 5mm. Manche Hersteller geben bereits eine Mindesthaarlänge von 0,5mm an. Sind die Haare kürzer, entwischen sie den Pinzetten oft, bei längeren Haaren nimmt das Ziepgefühl deutlich zu.

1.2. Wann epilieren?

Der beste Zeitpunkt zum Epilieren ist abends. Meist hat man mehr Zeit und ist entspannter. Außerdem kann sich die Haut über Nacht beruhigen und eventuelle Hautrötungen abklingen. 

1.3. Saubere und fettfreie Haut

Damit das Epilierergebnis überzeugen kann, muss die Haut sauber, fettfrei und frei von Cremen, Deos etc. sein. Außerdem entspannt warmes Wasser die Haut und öffnet die Poren, so dass die Anwendung weniger schmerzhaft ist.

1.4. Unter der Dusche?

Du kannst das Notwendige auch gleich mit dem Angenehmen verbinden. Vielleicht empfindest du die Anwendung unter der Dusche oder in der Badewanne angenehmer als die Trockenanwendung. Probiere es einfach einmal aus (vorausgesetzt du verfügst über einen Wet&Dry-Epilierer). Wer nämlich entspannt ist, ist auch weniger schmerzempfindlich.

1.5. Massage vor der Epilation

Ist die Haut gut durchblutet, wird die Epilation als weniger schmerzhaft empfunden. Du kannst die Durchblutung mit einer Peelingbürste anregen oder auch einen Massageaufsatz - den die meisten Epilierer im Set enthalten haben - verwenden. Hast du empfindliche Haut, halte zwischen Peeling und Epilation einen Tag Ruhepause, damit die Haut nicht unnötig strapaziert wird. Der Massageaufsatz verfügt über kleine Kugeln, die über die Haut kitzeln und so vom Zupfgefühl ablenken.

1.6. Haare aufrichten

Am besten erwischen die Pinzetten Haare, die im 90° Winkel von der Haut abstehen. Du kannst die Haare mit der flachen Hand aufrichten, indem du gegen die Wuchsrichtung fährst. Streife dazu an den Beinen mit der Handfläche von den Knöcheln hoch bis zum Knie. 

2.1. Passende Aufsätze verwenden

An den Beinen ist die Haut relativ unempfindlich, zumindest im Vergleich zu den sensiblen Körperstellen, wie in den Achselhöhlen oder in der Bikinizone. Beginne die Epilation daher zunächst an den Beinen. 

Verwende für die empfindlichen Körperstellen die passenden Aufsätze, die meist im Set enthalten sind. Der Verkleinerungsaufsatz gibt nur einen Teil der Epilierrolle frei. So werden weniger Härchen in einem Zug entfernt, was weniger schmerzhaft ist.

2.2. Geschwindigkeitsstufe wählen

Mit Geschwindigkeitsstufe 1 dreht sich die Epilierwalze langsamer, was insbesondere Anfänger als angenehmer empfinden. Wer jedoch schnell und effizient arbeiten möchte, verwendet die Geschwindigkeitsstufe 2. Manche Epilierer bieten sogar 3 Stufen.

2.3. Haut spannen

Insbesondere an empfindlichen Stellen oder Hautfalten spanne die Haut mit der zweiten Hand. So stellen sich die Haare auf und Verletzungen werden vermieden.

2.4. 90° Winkel zur Haut

Setze den Epilierer im 90° Winkel zur Haut an. Das Licht bzw. die Schalter schauen dabei in die Richtung in die du epilierst. Achte darauf, dass der Epilierer wirklich auf der Haut aufliegt.

2.5. Langsam und ohne Druck

Gleite nun langsam und ohne Druck gegen die Wuchsrichtung der Haare, an den Beinen also vom Knöchel hoch zum Knie. Lass dir wirklich Zeit, auch wenn es am Anfang etwas Überwindung kostet. Ich zähle langsam von 1 bis 15, so bin ich gleichzeitig auch etwas abgelenkt.

2.6. gegen die Wuchsrichtung

Der Epilierer wird gegen die Wuchsrichtung der Haare geführt. So richten sich die Haare auf und können gut von den Pinzetten erfasst werden. An den Beinen fährst du von unten nach oben.

In den Achselhöhlen wachsen die Haare in unterschiedliche Richtungen. Ich führe den Epilierer zuerst von außen nach innen, von unten nach oben usw. 

3.1. Epilierer reinigen

Aus Hygienegründen sollte der Epilierkopf nach jeder Anwendung gereinigt werden. Die ausgezupften Haare verschwinden nämlich nicht wie von Zauberhand und auch Hautschuppen bleiben am Gerät zurück. Zur Reinigung nimm alle Aufsätze ab und reinige den Epilierkopf - sofern das Gerät wasserfest ist - unter fließendem Wasser. Alternativ entferne zurückgebliebene Haare mit einer Reinigungsbürste.

3.2. Haut pflegen

Nach der Epilation ist die Haut oft beansprucht. Um sie zu beruhigen und ihr wieder Feuchtigkeit zuzuführen, verwende eine sanfte Feuchtigkeitscreme, die frei von Duftstoffen und Alkohol ist. So wachst du am nächsten Morgen mit seidenglatter Haut auf.

3.3. Peeling zwischendurch

Ein Peeling entfernt abgestorbene Haare und ermöglicht ein ungehindertes Herauswachsen neuer Haare. So verhinderst du eingewachsene Härchen.

3.4. Wie oft epilieren?

Es ist gemein: Bist du "blutiger Epilieranfänger" schmerzt die Anwendung anfangs am meisten und trotzdem sollte die Epilation einmal wöchentlich wiederholt werden. Es wird aber von Mal zu Mal besser, weil sich die Haut an die Anwendung gewöhnt und mit der Zeit dünnere und weniger Haare nachwachsen.

Wer regelmäßig epiliert wird den passenden Rhythmus zwischen den Anwendungen bald herausgefunden haben. Ich bin rund 3 Wochen haarfrei.

Weitere Tipps zur Anwendungshäufigkeit findest du hier.

Mindestens genauso wichtig, wie die richtige Epilierer Anwendung ist ein guter Epilierer, der möglichst sanft alle Härchen entfernt.

Epiliergeräte gibt es in allen Preisklassen, von 30 Euro bis 200 Euro. Gerade Anfänger, die das Epilieren erst einmal probieren möchten, neigen dazu zu einem günstigen "Einsteigermodell" zu greifen. Dabei macht es gerade zu Beginn Sinn auf einen guten, sanften Qualitäts-Epilierer zu setzen, damit du nicht zu schnell die Freude am Epilieren verlierst.

4.1. Epilierer kaufen: Worauf achten?

Ich habe bereits viele Epilierer in unterschiedlichen Preisklassen ausprobiert und ich kann dir folgende Tipps für den Kauf mit auf den Weg geben:

• Gute Qualität der Pinzetten: Arbeiten die Pinzetten exakt, werden die Härchen gut erfasst. Die Anwendung ist deutlich schmerzfreier und die Haare werden sanft aus der Haut gezogen und nicht bloß abgerissen. Im Praxis-Test haben hier die höherpreisigen Epilierer eindeutig die Nase vorne.

• Wasserdichtes Gehäuse: Viele empfinden eine Nassepilation unter der Dusche angenehmer als die Trockenanwendung. Dazu muss der Akku-Epilierer als "Wet & Dry" gekennzeichnet sein.

• Unterschiedliche Geschwindigkeiten: An unserem Praxis-Test haben vier Mädels teilgenommen, die die Geschwindigkeit als ganz unterschiedlich gewählt haben. Die meisten Epilierer verfügen über zwei, manche sogar über drei Geschwindigkeitsstufen.

• Passende Aufsätze: Bei den Zubehörteilen gibt es große Unterschiede. Jedenfalls empfehlen kann ich einen Massageaufsatz, der die Epilation angenehmer gestaltet. Möchtest du auch die Achseln und Bikinizone epilieren, ist ein Verkleinerungsaufsatz praktisch. Eine Peelingbürste entfernt lose Hautschuppen und verhindert so ein Einwachsen der Haare. Alternativ kannst du natürlich auch eine Peeling-Creme oder einen Luffa-Handschuh verwenden.

• Tipp beweglicher Kopf: Als besonders toll hat sich im Praxis-Test ein beweglicher Epiliererkopf erwiesen, weil er sich gut an die Konturen anpasst und so die Pinzetten die Haare gut fassen können.